Die vor 424 Jahren gegründete Hamburger Privatbank Berenberg will ihre Dienste nur noch Kunden mit einem Vermögen von mindestens einer Million Euro zur Verfügung stellen.

Wer das erforderliche Kapital nicht hat, fliegt bei dem norddeutschen Finanzinstitut raus. Das berichtet die Wirtschaftszeitung «Handelsblatt» in ihrer Ausgabe vom Montag.

Diese Entscheidung offenbart, dass die deutschen Privatbanken, im Gegensatz zu den schweizerischen, in der Vergangenheit auch Kunden mit deutlich kleineren Depots akzeptierten.

Dicke Post

Doch damit ist nun offenbar Schluss. Die betroffenen Kunden hätten vergangene Woche Post von der Bank bekommen, heisst es in dem Artikel weiter. Und: Wer in der Vermögensverwaltung nicht diese Summe auf den Tisch legt, den fordert die Bank auf, ihr neue Kontodaten mitzuteilen: «Damit wir Ihr Vermögen übertragen und Ihre Konten schliessen können», soll es in dem Schreiben heissen, das der Redaktion des «Handelsblatts» vorliegt.

Zur Begründung führte ein Sprecher zwei Gründe an: So sollte das Vermögen gross genug sein, um auf verschiedene Anlageklassen aufgeteilt werden zu können. Ziel sei es, die Investmentrisiken zu verkleinern.

Steigende Kosten

Zweitens gebe es viele Kunden, die ihre Anlageentscheidung in letzter Konsequenz selbst treffen wollten. «Gerade hier steigen auf Grund der regulatorischen Anforderungen die Aufwände und Kosten stark an», sagte der Sprecher gegenüber dem «Handelsblatt».

Eine Million sei dabei nicht als starre Grösse zu sehen, hiervon könne in Einzelfällen abgewichen werden, wenn der Kunde mehr Dienstleistungen in Anspruch nehme.