Der Mischkonzern GE will sich vom Konsumkredit-Geschäft verabschieden. Ein Direktverkauf der Schweizer Bankentochter kam nicht zustande. Kommt jetzt der Börsengang?
Gibt's bald eine weitere börsenkotierte Bank in der Schweiz? Wie die «Finanz und Wirtschaft» (Paywall) meldet, soll die GE Money Bank schon im Oktober an die Börse gebracht werden; die Federführung habe dabei Credit Suisse. Da auch ein US-Offering erwogen werde, könnte auch noch eine amerikanische Bank hinzugezogen werden, so die «FuW» unter Berufung auf «eine mit der Situation vertraute Person».
Das Kleinkredit- und Leasing-Institut beschäftigt gut 700 Leute. Im vergangenen Jahr erzielte es einen Gewinn von 134 Millionen Franken.
Bereits im Dezember letzten Jahres waren Meldungen kursiert, wonach General Electric, die Besitzerin, eine Käufer suche für die GE Money Bank. Als Interessentin wurde damals die UBS genannt.
Pierin Vincenz' Interesse
Wie die «Finanz und Wirtschaft» nun meldet, habe die Aduno damals ebenfalls ihr Interesse angemeldet, also die Kreditkarten- und Privatkreditgruppe der Schweizer Retail- und Kantonalbanken. Vor allem Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz habe Aduno-intern den Deal gewünscht, sei aber nicht durchgedrungen.
Bemerkt sei, dass die GE Money Bank – mit demselben Namen und Markenauftritt – noch in zahlreichen Ländern präsent ist, beispielsweise in Schweden, Spanien und Tschechien, aber auch in den Nachbarländern Frankreich und Italien. In Deutschland allerdings hatte General Electric die GE Money Bank schon 2008 an Santander verkauft; die Marke verschwand.
Viele Fragen
Ein IPO der GE Money Bank würde also wohl auch ein Re-Branding mit sich bringen. Die «FuW» verweist obendrein auf ein weiteres Problem: die Kreditfähigkeit der Kreditbank. «Ist die GE Money Bank einmal von ihrer Mutter losgelöst und auf sich allein gestellt, könnte sich ihre Refinanzierung verteuern und ihre Profitabilität leiden, meint ein Branchenkenner.»
Auch in den USA arbeitet der Mischkonzern GE derzeit daran, das Konsumkreditgeschäft abzustossen.