Mit ART FLOW treten Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland an, um das Zürcher Limmattal aus neuen Perspektiven zu erkunden. Aktuelles Projekt ist das «Limmat Valley Diary» des US-Fotografen Alec Soth, der Menschen porträtiert, die abseits der urbanen Hektik leben.

Das Limmattal, eine Region, die sich über die Kantone Zürich und Aargau erstreckt, gilt als bedeutender Wirtschaftsstandort. Hochschulen, Startups und Unternehmen prägen die Landschaft – doch lange fehlte eine kulturelle Plattform, welche diese Entwicklung begleitet. Mit der Regionale 2025 und dem Projekt ART FLOW wird dieser Raum nun auch künstlerisch ausgeleuchtet.

Seit 2023 entstehen entlang des 36 Kilometer langen Flusslaufs Kunstwerke, die den Kultur-, Wirtschafts- und Lebensraum Limmattal in den Fokus rücken.

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Installationsansicht Alec Soth, Limmat Valley Diary (Bild: AF)

Ein Kunstprojekt zwischen Wirtschaft und Natur

ART FLOW bringt ortsspezifische Werke in den öffentlichen Raum des Limmattals. Künstler aus dem In- und Ausland schaffen bis 2025 rund 30 Werke, die zwischen dem Zürcher Bellevue und dem Wasserschloss in Brugg-Lauffohr platziert werden.

Dabei geht es um mehr als Ästhetik – ART FLOW fördert ein tiefes Bewusstsein für die Region und thematisiert deren Geschichte, Identität und zukünftige Herausforderungen.

«Limmat Valley Diary»

Der amerikanische Fotograf Alec Soth, bekannt für seine Langzeitstudien mit besonderem Blickwinkel, arbeitete im Rahmen von ART FLOW während mehrerer Wochen im Limmattal. Seine Serie, das «Limmat Valley Diary», widmet sich den Berufsgruppen, die in ihrer Arbeit mit den natürlichen Energien der Region verbunden sind.

Soth besuchte Naturärzte, Schamanen und Menschen, die alternative Heilmethoden anwenden. Er liess sich auf ihre Tätigkeiten ein, setzte sich den Methoden aus – und dokumentierte dabei eine unsichtbare, oft übersehene Arbeitswelt in der Region.

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Alec Soth, Portrait von Madlaina (Bild: AF)

Kräfte des Limmattals

Soth ist fasziniert von spezifischen Kräften, die das Limmattal prägen – insbesondere im Emma Kunz Zentrum in Würenlos, das den Ausgangspunkt für seine Entdeckungsreise zu den spirituellen Energien und Heilmethoden bildet.

Seine Fotografien sind keine idealisierten Bilder, sondern Momentaufnahmen des Arbeitsalltags dieser Menschen. Ergänzt durch Soths persönliche Notizen, fängt die Serie eine subtile und kaum bekannte Lebenswirklichkeit ein.

Installationsansicht Alec Soth, Limmat Valley Diary (Bild: AF) 

Dabei gehen seine Fotografien weit über typische Landschaftsaufnahmen hinaus. «Meine Arbeit dreht sich um die heilende Kraft der direkten Begegnung mit einem Ort», sagt Soth selbst über seine Entdeckungsreise.

Die Kraft der Orte und ihrer Bewohner wird durch seine präzise, einfühlsame Bildsprache sichtbar – und vermittelt eine tiefere Verbindung zwischen den Menschen und ihrer Umgebung.

Die treibende Kraft hinter ART FLOW

Das Kunstprojekt ART FLOW steht unter der künstlerischen Leitung des Schweizer Kurators Christoph Doswald. Er ist für die Auswahl und Betreuung der Künstler verantwortlich, die die Region mit ihren Arbeiten neu interpretieren.

Doswald betont: «ART FLOW ermöglicht es, die komplexen Verflechtungen zwischen Natur, Industrie und Gesellschaft im Limmattal künstlerisch sichtbar zu machen und den Dialog über die Zukunft der Region zu fördern.»

Kulturelle Identität durch Kunst neu entdecken

ART FLOW will das Limmattal nicht nur als Wirtschaftsmotor, sondern auch als kulturellen Raum sichtbar machen. Die Werke sind im öffentlichen Raum zugänglich und regen zur Auseinandersetzung mit der Region an.

Soths Arbeiten stellen die Verbindung zwischen Mensch, Landschaft und den verborgenen Kräften des Limmattals in den Mittelpunkt – und eröffnen neue Perspektiven auf einen Raum, der sich im ständigen Wandel befindet.


  • Die Ausstellung läuft bis Januar 2026 und ist ein Teil der Kooperation zwischen ART FLOW und dem Emma Kunz Zentrum. Weitere Informationen unter diesem Link.