Im Rahmen der Berlin Art Week hat die Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank einen Künstler beauftragt, seine Ausstellung selbst zu kuratieren. Unter diesen Prämissen ist «Durchdringen: Das U/unheimliche s/Sehen» von Michael Anthony Müller entstanden; ein optisches Erlebnis, das durch durch Licht und Raum neue Wahrnehmungsperspektiven eröffnet.

Die Ausstellung steht nicht nur für ein künstlerisches Experiment, sondern ist Ausdruck der langjährigen Tradition der Berliner Volksbank, Kunst und Kultur zu fördern. Seit 2007 setzt sich die Stiftung Kunstforum dafür ein, die Kunstszene in Berlin und Brandenburg zu unterstützen.

Doch das Engagement der Volksbank geht weit über das klassische Sponsoring hinaus: Die Kunst wird als wichtiger Bestandteil der sozialen Verantwortung der Bank betrachtet. Durch Ausstellungen und Kunstförderprogramme bietet die Bank nicht nur Raum für kreativen Austausch, sondern stärkt auch die Verbindung zur Gemeinschaft – ganz im Sinne des genossenschaftlichen Modells «von Menschen für Menschen».

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Cornelia Schleime, Ein Sommer, der mir aus der Hand fällt, 2021 (Bild: Peter Adamik)

Ein neuer Blick auf bekannte Werke

Die Ausstellung «Durchdringen: Das U/unheimliche s/Sehen» zeigt über 100 Werke von 23 Künstlerinnen und Künstlern, darunter prominente Namen wie Gerhard Altenbourg, Hans Bellmer, Leiko Ikemura, Werner Tübke und Cornelia Schleime. Durch Müllers kuratorischen Ansatz erhalten diese Werke einen völlig neuen Kontext.

Besonders auffallend sind Arbeiten wie Altenbourgs «Aufwärts im April (1956)» sowie Bellmers Radierungen zu Heinrich von Kleists «Über das Marionettentheater». Müllers eigene Kunstwerke treten ebenfalls in Dialog mit der Sammlung, was neue Perspektiven auf das zentrale Thema des Unheimlichen eröffnet.

Genaues Hinsehen verlangt

Die unkonventionelle Inszenierung stellt die Sehgewohnheiten der Besuchenden auf die Probe. Ein oberflächlicher Blick im Vorbeigehen ist nicht möglich. Erst bei intensiver Betrachtung erscheinen die Kunstwerke verständlich und es bieten sich Möglichkeiten zur Interpretation.

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Ausstellungsansicht «Durchdringen: Das U/unheimliche s/Sehen» (Bild: Natalia Carstens Photography)

Kunst im Wandel: Ausstellung im Umbau

Ein weiteres besonderes Element der Ausstellung ist die räumliche Inszenierung. Die Ausstellungsräume befinden sich aktuell im Umbau, und diese temporäre Veränderung wird gezielt genutzt, um die Kunstwerke anders zu präsentieren. Besucherinnen und Besucher werden durch dunkle Gänge geführt, wodurch sie gezwungen sind, die Werke aus nächster Nähe und in neuem Licht zu betrachten.

Diese ungewöhnliche Präsentation fordert die Sehgewohnheiten heraus und betont die Fähigkeit der Kunst, mehr als nur das Sichtbare zu zeigen – sie eröffnet neue Dimensionen der Wahrnehmung und regt dazu an, tiefer in die künstlerischen Botschaften einzutauchen und die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen.

Werkstatt für Kreative

Neben ihrem finanziellen Engagement in der Region setzt die Berliner Volksbank mit ihrer Stiftung auf die Förderung von Kunst als Mittel, soziale und kulturelle Themen sichtbar zu machen. Ihre Sammlung umfasst mehr als 1'500 Werke mit einem klaren Fokus auf figurative Kunst und städtische Motive.

Die Bank bietet zudem mit der «Werkstatt für Kreative» ein umfangreiches kunstpädagogisches Programm an, das bereits über 60.000 Kinder und Jugendliche erreicht hat.


Die Ausstellung ist noch bis 8. Dezember 2024 zu sehen. Weitere Informationen unter diesem Link.