Der italienische Finanzkonzern Intesa Sanpaolo zählt in seinem Heimmarkt zu den grössten privaten Kunstförderern. Dabei richtet er sein Augenmerk sowohl auf Werke aus weit zurückliegenden Jahrhunderten als auch auf zeitgenössische Strömungen.

Das jüngste Beispiel ist die in diesen Tagen in der Gallerie d’Italia in Turin eröffnete Ausstellung «Die grosse italienische Fotografie».

Sie ist der dritte Teil einer 2022 lancierten Serie, die sich den grossen italienischen Meistern dieser Kunstrichtung im 20. Jahrhundert widmet. Nach Lisetta Carmi (2022) und Mimmo Jodice (2023) kommt nun Antonio Biasiucci zum Zug.

Italiens Metropole der Fotografie

GDI Biasiucci ARCA 045 111

(Bild: Intesa Sanpaolo)

Die Ausstellung (Bild oben) umfasst mehr als 250 Fotografien. Zwischen kraftvollen Polyptychons, Bildsequenzen und Einzelwerken geht es darum, eine poetische und erweiterte Darstellung des Lebens der Menschen zu schaffen (Bild unten), wie es in einer Mitteilung heisst.

IhsJJH4g 555

(Bild: Intesa Sanpaolo)

Das Turiner Museum ist zusammen mit den Museen in Mailand, Neapel und Vicenza Teil dieses Projekts von Intesa Sanpaolo, das Michele Coppola, Generaldirektor für Kunst, Kultur und historisches Erbe der Bank, verantwortet. «Die Gallerie d'Italia ist eine Initiative von höchster künstlerischer Qualität und kulturellem Wert. Sie soll dazu beitragen, die Identität Turins als erste italienische Stadt der Fotografie zu bestätigen», sagte Coppola.

Urknall erkennen und erleben

Das tiefe Schwarz, das Biasiuccis Fotografien oft dominiert, verlangt vom Betrachter eine besondere Anstrengung, um den dargestellten Urknall als Quelle und Ursprung des Lebens erkennen und erleben zu können

GDI Biasiucci ARCA 212 222

(Bild: Intesa Sanpaolo)

Das Projekt sieht vor, dass jede Ausstellung einen weiteren Künstler integriert: So finden sich auf drei Monolithen, die den zentralen Raum der Ausstellung einnehmen, zwischen den Broten, Schädeln und Abgüssen Biasiuccis, die Werke von Mimmo Paladino.

Dialog mit dem Fotografen

Seine in das Schwarz der Tusche eingravierten Zahlen, die in einem Dialog mit den Fotografien stehen, sind imaginative Formen, die in ihrer Unendlichkeit und Anonymität von der Vielfalt der Menschen sprechen.


  • Gallerie d'Italia Turin, Piazza San Carlo 156, Turin; weitere Information finden Sie hier.