Eine Analyse aus der Deutschen Bank nährt den Verdacht, dass sich die Börsen derzeit in einem recht irrationalen Zustand befinden.
Eine interessante Grafik kommt aus der Deutschen Bank (zu finden zum Beispiel bei «Zerohedge»): Sie testet anhand des Verhältnisses von P/E zum S&P-500-Volatilitätsindex Vix die Stimmung im Aktienmarkt.
An der amerikanischen Börse, so das Fazit von Deutsche-Bank-Analyst David Bianco, ist die Relation derzeit so hoch wie noch nie in den letzten dreissig Jahren.
Das heisst: Ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis trifft auf eine vergleichsweise tiefe Volatilität; für Bianco ist dies ein Signal dafür, dass die Stimmung von einer allgemeinen Zufriedenheit in einen manischen Zustand gekippt ist.
Angesichts der doch recht hohen P/E-Verhältnisse sei dies ein Indiz dafür, dass höchste Zeit sein könnte für eine Sommerpause. Dazu legt das Deutsche-Bank-Team noch ein paar historische Erfahrungen vor – Erfahrungen, welche die warme Jahreszeit insgesamt eher schwierig erscheinen lassen. Konkret:
- Seit 1960 schaffte der S&P 500 in 10 Jahren neue Höchststände (das liegt also knapp im statistischen Zufallsbereich). Allerdings:
- Nur in 2 dieser 10 Fälle konnten die im Sommer erzielten Gewinne bis zum Jahresende gehalten werden.
- In 4 dieser Fälle folgte danach eine scharfe Korrektur, und in zwei Fällen (1987 und 1998) setzte danach sogar noch ein regelrechter Bärenmarkt sein.
Die Frage ist also: Sollte man mit all den Cash-Beständen, die ja derzeit auf Anlagemöglichkeiten warten, nicht doch zuerst ein paar Monate lang in die Badi gehen?
Kommt hinzu, dass diese Überlegungen auch noch an die gute alte «Sell in May/Come back in September»-Regel erinnern.