Noch ist es ruhig. Aber die nächsten Monate dürften turbulent werden. Höchste Zeit also, sich zu wappnen.
Normalerweise ist der Sommer ja kaum der Zeitpunkt, an dem man die Portfolio-Strategie überdenkt und neu aufstellt. Mohamed El-Erian führt nun aber in einem neuen Kommentar in der «Financial Times» (Paywall) eine Reihe von Gründen auf, weshalb es dieses Jahr anders ist: Wenn, dann jetzt – so der Rat des CEO und Co-CIO des Anlageriesen Pimco.
Denn die nächsten Monate werden tricky: Aus allen Windrichtungen stehen entscheidende Entwicklungen an, aus Amerika, Europa, Fern- und Nahost.
- In den USA dürfte die Notenbank Fed im September mehr Klarheit schaffen über ihre Tapering-Pläne, also die Wende weg von der lockeren Geldpolitik.
- Hinzu kommt, dass die Nachfolge von Fed-Chef Ben Bernanke dann geklärt werden sollte.
- In Deutschland wiederum stehen – ebenfalls im September – die Wahlen an. Das bedeutet: Nach dem für El-Erian wahrscheinlichen Wahlsieg von Angela Merkel bricht die Euro-Politagenda wieder auf; und zwar voll befrachtet, nachdem die Politiker sie in den letzten Monaten vor sich hergeschoben haben.
- Parallel dazu dürften in Japan die weiteren versprochenen Schritte des Stimulus-Pakets ans Licht kommen – oder eben nicht.
- Berücksichtigt man die Spannungen, welche sich aus diesen Faktoren auch für die Schwellenländer ergeben, so scheint für den Pimco-Chef eines klar: Die internationalen politischen Differenzen dürften vor und beim G20-Treffen im Oktober recht hoch sein.
- Weiter anhalten werden schliesslich die Konflikte in Syrien und Ägypten.
Kurz: Zum Ende des Sommers hat sich ein Berg an Unsicherheiten aufgetürmt. Ein entscheidener Punkt dabei: Diese Unsicherheiten können nicht einfach durch die verbesserte wirtschaftliche Entwicklung in Europa oder den USA aufgefangen werden. Mohamed El-Erians Fazit: Wir müssen uns auf einen sehr volatilen Herbst gefasst machen.