Der viel gepriesene Rohstoff-Zyklus steht arg unter Druck. Saxo-Bank-Stratege Ole Hansen nennt die vielschichtigen Gründe dafür.
«Als wäre der starke Dollar nicht schon genug, wurden zuletzt sämtliche Anlageklassen von einer Schwächephase erfasst. Der Ausverkauf bei Schwellenländer-Bonds, -Aktien und -Währungen hat nun auch auf die Industrieländer übergegriffen», stellt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank, fest.
«Auch die Rohstoffe wurden von dieser Schwäche erfasst», so der Experte weiter
Zwei Hauptthemen
Verantwortlich für diese Korrekturen seien sowohl die schwachen Konjunkturdaten und die gestiegenen Zinsen in China als auch der Kommentar des US-Notenbankchefs Ben Bernanke, die Zentralbank könnte noch dieses Jahr die expansive Geldpolitik beenden.
«Diese zwei Hauptthemen begleiten uns durch die nächste Zeit, die zu einer Periode erhöhter Volatilität werden könnte», sagt Hansen weiter.
Edelmetalle als Verlierer
Der DJ UBS-Rohstoffindex musste die vierte Woche in Folge Verluste hinnehmen. Die grössten Verlierer waren Edelmetalle, gefolgt von Industriemetallen und dem Energiesektor. Gold und Silber haben den tiefsten Stand seit Dezember 2010 erreicht.
Hansen hierzu: «Grund dafür ist eine Kombination aus starkem Dollar, steigenden US-Realrenditen sowie Sorgen über die Gesundheit des chinesischen Finanzsystems.»
Ruhiger Rohölmarkt
Nachdem zuletzt schon die Marke von 1'300 Dollar pro Unze unterschritten wurde, hätten die Händler ihr Augenmerk nun bereits auf die nächste technische Hürde von 1'150 Dollar pro Unze gelegt.
Auf dem Rohölmarkt sei es momentan ruhig. Auf beiden Seiten des Atlantiks werde das Öl innerhalb der etablierten Grenzen gehandelt.
«Mit 7,2 Dollar ist der Spread zwischen der Sorte WTI und Brent der niedrigste Stand seit Anfang 2011», so Hansen.