Devisenkurse reagieren auf zahlreiche Faktoren, darunter auf gewisse Ereignisse und ökonomische Fundamentaldaten. Händler nutzen Futures und Optionen, um die damit verbundenen Risiken zu bewältigen. Erst jüngst lösten verschiedene Ereignisse dramatische Kursschwankungen aus.

Besonders betroffen waren Währungskombinationen, die dem Brexit ausgesetzt sind. Hinzu kamen uneinheitliche US-Konjunkturdaten und der Verzicht der US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) auf weitere Zinserhöhungen.

Diese Ereignisse intensivierten den Handel mit US-Devisenkontrakten der CME Group. Besonders die Nachfrage nach Euro FX Futures stieg, denn die Ungewissheit um den Brexit und die nachlassende konjunkturelle Dynamik in den USA schaffen neue Risiken – aber auch Gelegenheiten für Händler.

Chancen eines No-Deal-Brexit

Am 12. März 2019 legte die britische Premierministerin Theresa May dem Parlament ihren zweiten Entwurf einer Brexit-Vereinbarung zur Abstimmung vor. Auch dieses Mal erlitt sie eine haushohe Niederlage. Damit stiegen kurzfristig die Chancen eines «No Deal»-Brexit – ein Szenario, das den Wert des Euro bedrohen könnte. Tags darauf, am 13. März, stimmte das Parlament dafür, einen «No Deal»-Brexit unter allen Umständen abzulehnen. Der Euro stieg sofort stark gegenüber dem Dollar, denn die destabilisierenden Folgen eines «No Deal»-Brexit schienen in grössere Ferne zu rücken.

Zum gleichen Zeitpunkt, am 12. März 2019, erschien eine Meldung mit den neusten Zahlen des US-Verbraucherpreisindex (CPI): Die Inflationsrate lag unter den Erwartungen. Die per Februar gemeldete jährliche Zunahme des breiter gefassten CPI war mit 1,5 Prozent niedriger als prognostiziert. Dadurch verlor der Dollar an Wert gegenüber anderen Leitwährungen. Die geringere Teuerungsrate galt als Zeichen dafür, dass die Fed 2019 von Zinsanhebungen absehen würde.

Geopolitische Ereignisse

Diese beiden geopolitischen Ereignisse fielen zusammen mit dem Rollover-Termin für Euro-FX-Kontrakte (dem Zeitpunkt, zu dem auslaufende Kontrakte «verlängert», also geschlossen und durch neue Kontrakte ersetzt werden, die in allen Spezifikationen – ausser der Fälligkeit – ihren Vorgängern gleichen).

Das Ergebnis war ein deutlicher Anstieg des Kontraktvolumens von Euro FX Futures, denn die Händler gingen neue Positionen ein, um sich auf die veränderten Perspektiven für einen Brexit und die unwägbaren Konjunkturaussichten in den USA einzustellen.

Preise und Volumen – stündlich

Am 12. und 13. März trafen ständig neue Meldungen ein, die sich auf Dollar und Euro auswirkten: Die Folge war ein stark erhöhtes Kontraktvolumen an diesen beiden Handelstagen in London und den USA. Während dieser zwei Tage handelten Euro FX Futures zu einem Durchschnittskurs, der mehr als 1,5 Prozent über dem Eröffnungskurs vom 12. März lag (Quelle: CME Group).

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(Abb. 1: Kurse und Volumen, stündlich)

Am 12. und 13. März setzten Händler das höchste Kontraktvolumen des laufenden Jahres um. Zudem war das Handelsgeschehen anderen Mustern gefolgt als an einem gewöhnlichen Handelstag. Das stündliche Durchschnittsvolumen im März 2019 verrät, dass sich das Kontraktvolumen bei Euro FX Futures ziemlich gleichmässig über den Londoner Handelstag verteilte. Als jedoch Nachrichten zu Brexit und den US-Zahlen gegen Ende des Londoner Handelstags eintrafen, veränderten sich die normalen Muster des Handelsgeschehens recht deutlich

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(Abb. 2: März Durchschnittsvolumen (stündlich))

Kursbewegungen und Kursspannen

Wenn das Volumen oder die Kurse dramatisch ansteigen, kann es vorkommen, dass sich die Spanne zwischen dem Höchst- und Tiefstkurs stark ausweitet. Doch blieb die Kursspanne des Euro FX Kontrakts sehr eng, selbst als ein hohes Volumen zu bewältigen war und verunsichernde Nachrichten von den verschiedensten Seiten auf die Händler einströmten (US-Inflationsdaten am 12. März und das Ergebnis der Brexit-Abstimmung am 13. März). Diese Kursstabilität zeigt, dass auf die Liquidität des Kontrakts während dieser Ereignisse Verlass war.

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(Abb. 3: Höchst- und Tiefstkurse, stündlich)

Umsetzungskosten und Geld-/Brief-Spanne

Wie man oben sieht, stiegen das Handelsvolumen und der Kurs des Euro FX Kontrakts als Reaktion auf Nachrichten über die am 12. März veröffentlichten US-Inflationszahlen und die Brexit-Abstimmungen vom 12. und 13. März. Eine Lage wie diese weckt Bedenken: Wird die Liquidität ausreichen?

Kommen die Händler überhaupt noch dazu, die nötigen Transaktionen auszuführen, um sich auf die Risiken der veränderten Situation einzustellen. Abbildung 3 veranschaulicht die Entwicklung der Geld-/Brief-Spanne und der Ausführungskosten (beide gemessen in Ticks). Im Verlauf der zwei kritischen Tage sind beide Maße kaum von der Mindestkursänderung eines halben Ticks abgewichen.

Der Markt ist also stets ausreichend liquide geblieben, um Händlern auf der ganzen Welt und in allen Zeitzonen zur Verfügung zu stehen. Selbst als wichtige Wirtschaftsdaten und Neuigkeiten zum Brexit bekannt wurden, waren die Händler imstande, Devisenkontrakte an den Märkten der CME Group reibungslos zu handeln, sodass sie sich gegen die Risiken des unsicheren Umfelds absichern konnten.

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(Abb. 4: Euro FX Umsetzungskosten und Geld-/Brief-Spanne)

Fazit

Um ihre Strategien für den Handel und das Risikomanagement erfolgreich umzusetzen, sind Händler auf Informationen aus unterschiedlichen Quellen und Zeitzonen angewiesen. Die weltweiten Märkte und ihre Produkte sind makroökonomischen und politischen Einflüssen ausgesetzt, die sich auf die Wechselkurse auswirken können. Händler gehen Positionen in Futures-Kontrakten ein, um ihr Wechselkursrisiko zu steuern. Dazu benötigen sie einen Markt mit ausreichender Liquidität. Die bietet ihnen der Handel mit Euro FX Futures – auch dann noch, wenn Kurse und Volumina turbulenten Einflüssen ausgesetzt sind.

Unter dem Strich

  • FX Futures der CME Group helfen Händlern, sich gegen die Risiken der Währungsmärkte abzusichern – aber auch, deren Chancen zu nutzen.
  • Es kommt manchmal vor, dass gleich mehrere Ereignisse eintreten, die einen Markt erschüttern. Wechselkurse und Devisen-Futures können darauf so intensiv reagieren, dass das Handelsvolumen börslich gehandelter FX Futures geradezu explodiert.
  • Als Neuigkeiten, etwa über den Brexit, Wirkung zeigten bei Kontraktvolumen und Preisen, blieb die Liquidität in den Märkten der CMR Group immer robust. Daher konnten die Händler weiterhin Transaktionen ausführen, um sich der neuen Lage anzupassen.

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Die CME Group ist einer der weltweit führenden und vielseitigsten Marktplätze für Derivate. Das Unternehmen besteht aus vier Designated Contract Markets (DCMs). Weitere Informationen über die einzelnen Regeln und Produktlisten jeder Börse finden Sie durch Klicken auf die Links von CME, CBOT, NYMEX and COMEX.


Alle in diesem Bericht dargestellten Beispiele sind hypothetische Interpretationen und werden nur zu Erläuterungszwecken verwendet. Die in diesem Bericht dargestellten Sichtweisen sind ausschliesslich die Meinung des Autors, nicht notwendigerweise der CME Group oder ihrer verbundenen Unternehmen. Dieser Bericht und die darin enthaltenen Informationen sind nicht als Anlageberatung oder als Ergebnis tatsächlicher Markterfahrungen aufzufassen.