Meredith Whitney hatte als Analystin einen steilen Aufstieg – als Hedgefonds-Managerin musste sie jedoch das Handtuch werfen. Jetzt bäckt sie definitiv kleinere Brötchen.
Im vergangenen Juni war die Wall-Street-Ikone ganz unten angelangt: Nach massiven Verlusten und Klagen von Investoren schloss Meredith Whitney (Bild) ihren Hedge-Fonds Kenbelle Capital. «Die ganze Erfahrung war sehr unglücklich, und ich lasse sie nun hinter mir», diktierte die einst gefeierte Bankerin damals den Medien.
Jetzt ist Whitney wieder da – allerdings bäckt sie definitiv kleinere Brötchen. Wie die Agentur «Bloomberg» berichtet, hat Whitney bei der amerikanischen Arch Capital Group angeheuert. Der Sachversicherer und Rückversicherer hat der gefallenen Hedgefonds-Managerin die Oberaufsicht eines Aktien-Portefeuilles von immerhin 800 Millionen Dollar anvertraut; insgesamt verwaltet die Firma Gelder in der Höhe von 15 Milliarden Dollar.
Vergangener Glanz
Die 45-jährige Amerikanerin ist zuständig für die Koordination eines kleinen Teams von Fondsmanagern, die das Portefeuille steuern, so der Bericht.
Mit dem «Glamour» vergangener Zeiten ist diese Aufgabe natürlich nicht zu vergleichen. Die heute 45-Jährige war in der Finanzkrise zur Superfrau der Wall Street avanciert, nachdem sie als Analystin bei Oppenheimer & Co. richtig vorausgesagt hatte, dass die mächtige Citigroup 2008 keine Dividende zahlen könne.
Tatsächlich geriet der US-Bankenkoloss in den Hypo-Strudel. Whitney prognostizierte richtigerweise auch eine massive Ausweitung der Finanzkrise. Sie machte sich anschliessend als Beraterin selbstständig – und startete den nun gescheiterten Hedgefonds.