Der Schweizer Ökonom rät zu einer Rückkehr zu den Einzelwährungen in Europa. Und Griechenland hätte man schon vor Jahren aus dem Euro schmeissen müssen.
Marc Faber, der Autor des bekannten Börsenbriefes «Gloom, Boom & Doom Report» sagte in einem Interview mit «Bloomberg TV», es gebe «eine sehr grosse Wahrscheinlichkeit» dafür, dass Griechenland die Euro-Zone verlassen werde.
«Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die Euroländer Griechenland schon vor drei Jahren rausgeschmissen hätten. Das hätte eine Menge Qualen erspart», konkretisierte er im Interview seine Meinung weiter. «Als Folge der Rettungsaktion ist das Problem nur grösser und grösser geworden.»
Euro als internationale Gemeinschaftswährung
In den Augen von Faber ist es wohl «viel besser für Griechenland» und die gesamte Region, wenn das angeschlagene Land die Eurozone verlasse.
«Es wäre sogar das Beste, die Euro-Zone ganz aufzulösen», wenn die Länder zu ihren eigenen Währungen zurückkehrten und sie den Euro als eine Art internationale Gemeinschaftswährung nutzten, so der Zürcher Ökonom mit Wohnsitz in Thailand weiter. «Ganz so, wie es bei Reisen durch Südamerika ist, wo man überall mit dem Dollar zahlen kann, wenn man will.»
OECD-Ökonom gibt einen Wink
OECD-Chefökonom Pier Carlo Padoan ist hingegen anderer Meinung: Er warnte jüngst vor einem Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone. Er räumte jedoch auch ein, dass das Risiko bestehe und es höher als noch vor sechs Monaten sei.
Die Folgen einer Staatspleite wären «katastrophal, vor allem auf sozialer Ebene», warnte der Chefökonom der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in der Wochenendausgabe der italienischen Zeitung «La Stampa». Wer die Tragweite herunterspiele, handle unverantwortlich, liess er verlauten.
Think Thank: Euro als «unglaublich dumme Idee»
In einem Blog der britischen Tageszeitung «Telegraph» bezeichnete Tim Worstall, ein Mitglied des britischen Think Thanks «Adam Smith Institute», den Euro kürzlich als eine «unglaublich dumme Idee von vornherein», die zum Untergang geweiht sei.