Die USA sind der grösste Beitragszahler an die OECD. Darum setzt die Organisation die Amerikaner offenbar auch weniger unter Druck.
Die USA setzen den automatischen Informationsaustausch (AIA) im Gegensatz zu Dutzenden anderen Nationen nicht um. Für die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist die fehlende Kooperation in ihrem wichtigsten Steuerprojekt jedoch kein Problem.
Das stellt Philip Kerfs, Leiter der Abteilung für internationale Kooperation in Steuerfragen, im Gespräch mit der «NZZ am Sonntag» klar.
Widerstand im Kongress
Die USA wie andere Steueroasen auf eine schwarze oder graue Liste zu setzen, sei nicht geplant. «Die Steuerbehörde IRS, das US-Finanzministerium und sogar Präsident Barack Obama bemühen sich glaubhaft, den Austausch von Daten zu verbessern», sagt Kerfs.
«Aber notwendige Zustimmungen für Veränderungen im Kongress zu erhalten, ist vor den Präsidentschaftswahlen im November unwahrscheinlich», so der Beamte weiter. Die Obama-Regierung habe getan, was ohne Zustimmung des Kongresses möglich gewesen sei.
Grösster Beitragszahler
Das Jahresbudget der OECD beträgt derzeit 370 Millionen Dollar. Die USA sind mit einem Anteil von 20,9 Prozent der mit Abstand der grösste Beitragszahler.