Ja, spanische Staats-Bonds sind sicher. Und nein, 2013 wird kein Aktienjahr. Im neuen Outlook setzt der Investment-Riese Pimco eher überraschende Akzente.
Abkühlung des globalen Wachstums, Rezession in der Eurozone, gebremstes Tempo in den Schwellenländern: Pimco gibt sich relativ skeptisch fürs kommende Jahr. «Dem Euroraum mangelt es an einer aktiven Wachstumsstrategie für 2013», sagt Andrew Bosomworth, der Leiter von Pimcos Portfolio-Management in Deutschland; und in dieser Lage dürften auch weitere Zinssenkungen der EZB nichts nützen (die Pimco erwartet).
Immerhin habe sich das Risiko von Staatspleiten in den kommenden ein bis zwei Jahren «signifikant verringert».
Der negative Ton dürfte im Pimco-Szenario aber auch die Schwellenländer erfassen. Für China erwartet der Investment-Gigant 2013 ein Wachstum von 6,5 bis 7,5 Prozent – immerhin. In den Jahren danach werde das Land die Zielmarke von 7,5 Prozent jedoch nur dann erreichen, wenn es nötige Strukturreformen angeht und umsetzt.
«2013 wird das Jahr der politischen Entscheidungen», sagt Bosomworth. «In sämtlichen grossen Volkswirtschaften werden die politischen Entscheidungsträger innenpolitisch und von aussen den Druck spüren, Strukturreformen auf den Weg zu bringen.» (Zu diesem Thema: «It's the politics, stupid?»)
Glauben Sie an die EZB? Dann glauben Sie an Spanien!
Was heisst dies für die Anlagestrategie? Anleger sollten sich gegen niedrige oder gar negative Erträge absichern, indem sie global denken und handeln, so Pimco. In Europa setzt Pimco nun wieder vermehrt auf italienische und spanische Staatstitel.
Hier spiegelt sich die Rolle der EZB, die eine glaubwürdige Absicherung geschaffen und das Risiko negativer Marktereignisse deutlich gesenkt hat. Verglichen mit den Alternativen auf dem Anleihenmarkt sei die Attraktivität italienischer und spanischer Staatsanleihen gestiegen, so der amerikanische Bond-Spezialist.
Für den weltweiten Aktienmarkt erwartet Pimco 2013 indes Gegenwind. Denn die Unternehmen müssten kämpfen, ihre Gewinne inmitten eines schwachen nominalen Wirtschaftswachstums zu halten.
Pimco empfiehlt deshalb, insbesondere auf Qualitätsaktien zu setzen – auf Aktien von Unternehmen mit stabilen Bilanzen, geringer Verschuldung und hohen operativen Gewinnmargen, die hohe und stabile Dividenden bieten.