Vor drei Tagen hatte Madeleine Hofmann die Kündigung erhalten. Vor zwei Tagen nahm sie sich das Leben. Gestern wurde das Personal informiert.

Madeleine Hofmann zählte in der Schweiz zu den führenden Analysten für Finanztitel und wurde von den Medien entsprechend oft befragt. So auch am 15. April 2009 vom amerikanischen Wirtschaftsfernsehsender CNBC zum Quartalsergebnis der UBS.

Im Zuge der Restrukturierungen bei der Julius-Bär-Gruppe wurde Madeleine Hofmann Anfang dieser Woche die Kündigung eröffnet, wie «20 Minuten Online» heute meldete und von einem Sprecher der Bank bestätigt wurde. In der Folge beging die Mitarbeiterin vor zwei Tagen Selbstmord. Wegen der zeitlichen Nähe zur Entlassung hat die Bank eine Untersuchung eingeleitet. Auch anderen Mitarbeitern von Julius Bär wurde dieser Tage eine Kündigung ausgesprochen.

Tragische Ereignisse

Bereits im vergangenen Dezember nahm sich der CEO von Julius Bär, Alex Widmer, das Leben, nachdem die anhaltenden Verwerfungen in der Finanzwelt den erfahrenen Banker in eine tiefe persönliche Krise gestürzt hatten. Vor kurzem wurde sein langjähriger Mitarbeiter und Stabschef, Boris Collardi, zu seinem Nachfolger an der Spitze der Bank ernannt. Ihm oblag es in der Folge, den zielstrebigen Expansionskurs, den Widmer eingeschlagen hatte, abzubremsen, Kosten einzusparen und das Unternehmen in ruhigere Gewässer zu steuern.

Wie die Bank unlängst mitteilte, sollten die Kosten bis Ende 2009 um bis zu 15 Prozent gesenkt werden. Um das zu erreichen, waren offensichtlich Personalentlassungen unumgänglich.


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