Ein Minenaktien-Grandseigneur stellte den neuen «Falcon Tocqueville Gold Equity Fund» vor. An einer Roadshow offenbarte er seine Einschätzung zum Goldpreis.
«Vor circa 12 Jahren hielt man uns für verrückt, als wir über Gold sprachen. Heute gibt es keinen risikolosen Zins mehr zu verdienen, vielmehr sind die Realzinsen negativ, was ein ausgesprochen gutes Umfeld für Gold darstellt», sagte John Hathaway auf seiner Tour.
Seiner Ansicht nach müssten die kurzfristigen Zinsen schon auf vier bis fünf Prozent steigen, um Gold, das sich seit September 2011 in einer Korrektur befindet, den Garaus zu bereiten, wie ihn das Branchenportal «Institutional Money» zitiert. Dies sei jedoch ausser Reichweite, da es sich die Fed und andere Zentralbanken nicht leisten könnten, wegen der hohen öffentlichen Verschuldung die Zinsen zu erhöhen. «Heute geht es um Vermögenserhalt, und da macht Gold strategisch Sinn.»
Guter Einstiegszeitpunkt für Minenaktien
Solange die Realzinsen negativ bleiben, sei ein Einstieg in Gold empfehlenswert. Allerdings sei im September letzten Jahres sehr viel «Hot Money» in den Goldmarkt geflossen, heisst es. Der damit verbundene «Über-Enthusiasmus» werde aber nun abgebaut, so Hathaway. Dass die Goldpreiskorrektur bald dem Ende zugehe, könne man daran erkennen, dass Gold seit fünf bis sechs Monaten keine neuen Lows mehr produziere und Widerstand zeige.
«Mit einer Aktie an einer produzierenden Minengesellschaft haben Sie eine lang, wenn nicht beinahe ewig laufende "In-The-Money"-Kaufoption auf Gold, die sie bei Laufzeiten von zehn Jahren und mehr nie von einer Investmentbank bekämen», resümierte Hathaway. Minen hätten aber nun einmal höhere Risiken politischer und unternehmensspezifischer Natur. ETFs hätten zudem sehr wohl einen Teil der Nachfrage nach Goldaktien kannibalisiert, glaubt Hathaway. Für den Grandseigneur sind Minentitel heute so günstig wie seit Ende 2008 nicht mehr. Hathaway: «Hier handelt es sich um eine Chance wie man sie nur einmal im Jahrzehnt bekommt!»
Politiker hassen Gold
«Gold hat eine ungeheure disziplinierende Wirkung auf die Ausgabenpolitik, deswegen hassen Politiker Gold», stellt Hathaway fest. Er sieht den Preis des Goldes als Seismograph für Verwerfungen in der Welt des ungedeckten und so leicht durch die Zentralbanken zu schöpfenden Papiergeldes. Ein hoher Goldpreis bedeute, dass die Politik einen schlechten Job mache, was die Erhaltung des Geldwertes anbelangt. Zu Silber meinte Hathaway, es gelte mit gewissen Abweichungen das über Gold Gesagte. Der «Falcon Tocqueville Gold Equity Fund» weist übrigens ein Verhältnis von Gold- zu Silbertiteln von 80 zu 20 auf.
Ob Politiker heute schon über ein neues Währungssystem nachdächten, bezweifelt er. Politiker würden erst dann darüber nachdenken, wenn man ihnen ein Gewehr an die Schläfe hielte, fügte er hinzu.