Der Ökonom und SVP-Nationalrat Hans Kaufmann hat eine umfassende Studie zum brisanten Thema «Too-big-to-fail» publiziert.

Die Ausführungen von Hans Kaufmann (Bild) zum Thema «Too big to fail» (TBTF) sind eine konzise Aufarbeitung der bisherigen Diskussion im In- und Ausland.

Hans KaufmannDabei ist der Bericht keine Vorwegnahme oder Alternative zum Expertenbericht des Bundesrates, der im Herbst 2010 erscheinen soll.

Vielmehr versteht der Gründer des Finanzdienstleisters Kaufmann Research seine Studie als Denkanstoss für all jene, die sich wegen der enormen Risiken der grossen Finanzinstitute Sorgen um unsere Volkswirtschaft machen.

Wer sich mit der Thematik beschäftige, stelle rasch einmal fest, dass eine Reduktion dieser Systemrisiken auch Folgen für die Realwirtschaft haben wird, schreibt Kaufmann. Es bedürfe deshalb grosser Weitsicht und einer richtigen Dosierung im Ausmass und im zeitlichen Ablauf, um die anstehenden Probleme anzugehen.

Denn eine falsche Regulierung könnte zu Wettbewerbsverzerrungen und zu einer markanten Verteuerung der Finanzdienstleistungen führen und damit ebenfalls beträchtliche volkswirtschaftliche Schäden verursachen.

15 systemrelevante Finanzinstitute in Europa

Die Anzahl grosser Finanzinstitute, deren Pleiten für einzelne Volkswirtschaften und das globale Finanzsystem dramatische Folgen hätten, sei im Verlauf der Finanzkrise nochmals gestiegen. Waren es in Europa vor der Krise zehn Finanzkonzerne mit einer Bilanzsumme, die das Bruttoinlandprodukt ihres Sitzlandes überstieg, sind es heute bereits 15, wie Kaufmann unterstreicht.

Vor 20 Jahren habe der Marktanteil der zehn grössten US-Banken an den Bankaktiven 20 Prozent betragen. Ende 2009 seien es rekordhohe 60 Prozent. Diese Monsterkonzerne seihen mehrheitlich auf Geheiss der Regierungen entstanden, die gesunde Banken zur Übernahme von Pleitebanken zwangen, schreibt Kaufmann.

Massnahmen zur Redimensionierung

Seit dem Lehman-Fall vor 18 Monaten haben sich weltweit unzählige Behörden und Think Tanks mit dem Thema TBTF beschäftigt. Die G-20 Regierungen haben zwar den Financial Stability Board mit der Aufarbeitung dieser Problematik beauftragt. In vielen Ländern sind jedoch die nationalen Behörden vorgeprellt.

Insbesondere US-Präsident Barack Obama hat seinen Kampf gegen die Wall Street intensiviert. Basierend auf Vorschlägen der G-20 – respektive von Ex-Fed-Präsident Volcker – hat er Massnahmen zur Redimensionierung der US-Grossfinanz an den Kongress überwiesen.

Viele Empfehlungen mildern das Problem nicht

«Viele der Empfehlungen, wie neue Sondersteuern für Banken oder für Devisen- und Wertschriftentransaktionen, tragen wenig zur Milderung des TBTF-Problems bei, meint Kaufmann. Sie sind vielmehr von Neid und Vergeltung geprägte Feldzüge gegen den Finanzsektor», schreibt Kaufmann weiter.

«Am Anfang der Finanzkrise standen bekanntlich nicht die Boni und die Banker, sondern eine durch eine lockere Geldpolitik begünstigte globalen Verschuldungsorgie, der weder die Finanzmarktaufsichten noch die Gesetzgeber rechtzeitig entgegentraten. In den USA wurde der Eigenheimbesitz staatlich gefördert und trotz Milliardenverlusten wird die Schuldenmacherei durch die zwei staatsnahen Hypothekarinstitute Fannie Mae und Freddie Mac, die praktisch ohne Eigenkapital arbeiten, weiterhin forciert», so Kaufmann.

Die ganze Analyse von Hans Kaufmann finden Sie unter diesem Link

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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