In den Boomzeiten waren Banken dafür bekannt, ihren Angestellten allerlei Zusatzleistungen zu bieten. Das hat sich geändert.
Es gab Phasen im Banking, da verhandelten Angestellte neben den Salären und Boni auch um die «fringe benefits» hart. Denn Banker erhielten von den komfortabel verdienenden Finanzinstituten allerlei Zusatzleistungen geboten: Ferientage, ein günstiges Auto-Leasing, bezahlte Sabbaticals, einen Parkplatz oder Zusatzausbildungen.
Die Zeiten haben sich im Banking jedoch geändert, Finanzinstitute stehen konstant auf der Kostenbremse, entsprechend ist ihre Beliebtheit als Arbeitgeber gesunken.
Nur eine Bank unter den 20 beliebtesten Unternehmen
Dabei ist in der gesamten Unternehmenswelt klar: Die besten Talente müssen mit besonderen Leistungen angelockt und an die Firma gebunden werden. Der Personaldienstleister Glassdoor hat auf der Basis von Mitarbeiterbefragungen untersucht, was sich Firmen heute an «fringe benefits« einfallen lassen, und welche bei den Angestellten besonders gut ankommen.
Ein Fazit: Unter den 20 beliebtesten Unternehmen ist nur eine Bank, das ist Goldman Sachs. Ein zweites Fazit: Unter den Unternehmen mit den besten «Benefit»-Scores ist der Schweizer Rückversicherer Swiss Re. Das dritte Fazit: Siegerin ist der schwedische Möbelhersteller Ikea.
Gebetsräume, Velo umsonst
Der Hauptgrund: Ikea bietet bis zu vier Monate Elternurlaub an, für jeden Angestellten, der mehr als ein Jahr beim Unternehmen ist. Was die Angestellten auch lieben: Ikea bietet Stillzimmer, Gebetsräume, gratis Velos zum Ausleihen und eine familiäre Atmosphäre.
Wenig überraschend liegt in der Mitarbeiter-Beurteilung auch Facebook ganz vorne. Mitarbeiter sagen: «Das Schlimmste an all den Angeboten und Vergünstigungen ist, dass man möglicherweise eines übersieht.»
Goldman Sachs bezahlt für Geschlechtsumwandlung
Goldman Sachs erhält ebenfalls gute Noten: Die Investmentbank erlaubt flexible Arbeitszeitmodelle, zusätzliche Ferientage und leistet finanzielle Beiträge für Krankenversicherung oder Zahnarztbesuche. Besonders hervorgehoben wird: Goldman Sachs bezahlt für Operationen zur Geschlechtsumwandlung.
Das zum Schweizer Pharmariesen gehörende Biotech-Unternehmen Genentech bezahlt Coiffeur- und Wellness-Besuche. Etwas bodenständiger ist die Swiss Re: Angestellte loben den Rückversicherer insbesondere wegen Wechselmöglichkeiten innerhalb der globalen Organisation und der Aufstiegschancen sowie wegen des guten Kantine-Essens.
Ein doppelter Doppel-Hamburger
Apropos Essen: Auch die hierzulande kaum bekannte Fast-Food-Kette In-N-Burgers liess Glassdoor bewerten. Das grosse Plus: Jeder Angestellte kommt während seiner Schicht in den Genuss eines «Double-Double-Burger» mit Pommes Frites.