Bisher mischte die Zürcher Privatbank Julius Bär nicht an vorderster Front im Fintech-Boom mit. Das könnte sich jetzt mit der Gründung eines neuen Vereins ändern.
Die SIX öffnet ihre Fintech-Schmiede F10 im Zürcher Westquartier für weitere Unternehmen des Schweizer Finanzplatzes unter dem Dach des neugegründeten Vereins F10 Incubator and Accelerator. Das teilte die Börsenbetreiberin am Donnerstag mit.
Die neu gegründete Vereinigung zählt bereits prominente Mitglieder. Neben der SIX selber das Beratungs- und Buchprüfungsunternehmen PWC Schweiz – und die Zürcher Privatbank Julius Bär. «Durch ihre jeweilige Expertise stärken sie die Innovationskraft des Finanzplatzes und investieren damit in die Zukunft», wie es weiter hiess.
120 Bewerber für das Programm
Ab November 2016 wird dazu nun ein Accelerator-Programm für Fintech-Startups zusammen mit weiteren Schweizer Unternehmen aus der Bank-, Versicherungs- und Beratungsbranche angeboten, wie der Mitteilung zu entnehmen war. Über 120 Startups aus der ganzen Welt haben sich bereits für das Programm beworben, so die SIX.
Davon profitieren sowohl die Startups wie auch die künftigen F10-Mitglieder, hiess es – und damit auch Julius Bär.
Einen Gang hoch geschaltet
Das Zürcher Traditionshaus hat sich im Fintech-Boom bisher eher zurückgehalten. Zwar betreibt Julius Bär mit WIRE in Zürich einen eigenen Thinktank und hat wiederholt Interesse bekundet, Fintech-Startups zu übernehmen. In Singapur verfolgt das Institut zudem konkrete Fintech-Projekte.
Bei grösseren Schweizer Initiativen wie dem Kickstart Accelerator oder der Branchen-Vereinigung Swiss Fintech Innovations ist Julius Bär jedoch nicht als Mitglied dabei.
Mit der Teilnahme am F10 Incubator and Accelerator schalten die Bären nun einen Gang hoch und positionieren sich gleichzeitig prominenter als potenzielle Investoren in aufstrebende Fintech-Firmen.