Weltweit stehen Investmentbanken unter einem enormen Kostendruck. Kooperationen mit Fintechs könnten dieser Entwicklung Einhalt gebieten, behaupten die Unternehmensberater von EY.
Investmentbanken haben ein Kapazitätsproblem. Sie sind damit beschäftigt, ihre Kosten in den Griff zu kriegen, aufsichtsrechtliche Auflagen einzuhalten und ihre Kapitalaussattung zu stärken. Dadurch ist das Thema Innovation vielerorts in den Hintergrund geraten.
Neue Impulse könnten dabei durch Partnerschaften mit Fintech-Firmen kommen, wie einer neuen Studie des Beratungsunternehmens EY und der britischen Fintech-Organisation Innovate Finance zu entnehmen ist.
Hemmschuh risikoaverse Kultur
Um das Potenzial zu nutzten, braucht es allerdings verstärkte Investitionen in Fintech-Unternehmen. Und da hat die Schweiz laut der Studie noch einiges an Nachholbedarf.
So würden zwar Gelder in gewisse Schweizer Startups fliessen, doch fehle es hierzulande an Wagnis- und Wachstumsfinanzierungen, heisst es in der Studie. «Dies ist zu einem grossen Teil auf unsere risikoaverse Investitionskultur zurückzuführen», erklärt Stéphane Muller, Leiter Financial Services Romandie & Tessin von EY Schweiz.
London koppelt sich ab
Im vergangenen Jahr stiegen die Investitionen in Fintech-Startups in der Schweiz um 50 Prozent auf 130 Millionen Franken, wie aus der Studie weiter hervorgeht. Im Vergleich dazu: In Grossbritannien flossen den Fintech-Startups 2015 umgerechnet rund 550 Millionen Franken zu.
Die Grundlage der Studie von EY bildeten mehr als 40 Interviews mit Investmentbanken, Fintech-Unternehmen, Aufsichtsbehörden und Risikokapitalgebern weltweit.