Die helvetische Antwort auf die digitale Brieftasche von Apple hat grünes Licht von den Wettbewerbshütern erhalten. Das ist auch ein Achtungserfolg für die Post-Tochter Postfinance.
Die neue Gesellschaft Twint nimmt ihre operative Tätigkeit auf und kann ab sofort Konditionen und Verträge mit Partnern im Handel und bei Banken aushandeln. Dies, nachdem die Wettbewerbskommission (Weko) die Zusammenlegung der heute noch individuell am Markt auftretenden Bezahl-Applikationen Twint und Paymit durchgewunken hat, wie das neue Unterehmen am Freitag mitteilte.
Paymit verschwindet
Bis November sollen die Funktionalitäten des neuen gemeinsamen Angebotes unter dem Namen Twint zusammengeführt sein. Ab Mitte Januar werden die Nutzer der bisherigen Apps auf das die neue Twint-Plattform migriert, wie es weiter hiess.
Damit steht die helvetische Antwort auf die digitale Brieftasche Apple Pay des amerikanischen IT-Riesen bereit, über deren Start finews.ch exklusiv berichtete.
Fieberhafte Aktivität
Schon zuvor hatten in der Bankbranche fieberhafte Bewegungen eingesetzt, um den Schachzug von Apple zu kontern.
Dass dabei Twint als neue Dachmarke das Rennen machte, ist ein Erfolg für Postfiance, aus deren Küche die App stammt. Twint-CEO Thierry Kneissler übernimmt nun auch die Leitung des neuen Unternehmens, wie es am Freitag hiess.
Ein halbe Million Nutzer
Das Aktienkapital wird laut Mitteilung zu je einem Drittel bei Postfinance, der Börsenbetreiberin SIX sowie den grössten Schweizer Banken Credit Suisse, Raiffeisen, UBS und den Kantonalbanken BCV und ZKB liegen. Der Verwaltungsrat der neuen Twint setzt sich aus je einem Vertreter der sieben Aktionäre zusammen.
Mit heute rund 500'000 Nutzern hofft Twint nun, dem Riesen aus Cupertino die Stirn zu bieten.