Der einstige Co-Chef des Asset Management der Credit Suisse zieht in den Verwaltungsrat des grössten unabhängigen Fondhauses von Europa ein. Für ihn ist es ein Heimkommen.
Gerhard Fusenig ist ab sofort Verwaltungsrat des in Schottland beheimateten Asset Managers Aberdeen. Oder besser gesagt: er ist es wieder.
Zwischen 2009 und 2012 sass Fusenig nämlich schon einmal im Aufsichtsgremium des grössten unabhängigen Fondshauses von Europa. Jetzt ist er zurück im Rang eines nicht-exekutiven Mitglieds, wie Aberdeen Asset Management am Dienstag vermeldete.
Im Brennpunkt des Fonds-Verkaufs
Der 52-jährige Deutsche stiess im Rahmen einer der grössten Transaktionen der Schweizer Fondsgeschichte erstmals zu den Schotten. 2008 hatte die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) den Löwenanteil ihres Fondsgeschäfts an Aberdeen verkauft; im selben Jahr war Fusenig zusammen mit Bob Jain als Co-Chef des Asset Management für die CS tätig geworden.
Als «Abgesandter» der Grossbank begleitete er die Transaktion und die weitere Zusammenarbeit im Verwaltungsrat von Aberdeen.
2012 entschied die CS dann, das Asset-Management mit dem Privatbanking unter der Co-Leitung von Ulrich Meister und Robert Shafir zusammenzufassen. Ein Jahr später nahm Fusenig den Hut. Er wolle mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, sagte der damals 49-Jährige. Jain übernahm in der Folge die Gesamtleitung der Division, wie auch finews.ch berichtete.
Zurück bei der CS
Indes: mit dem radikalen Umbau der Grossbank sind die damaligen Chefs des CS-Asset-Management fast allesamt weg. Meister musste bereits 2015 den Hut nehmen, letzten März wurde der Abgang von Jain bekannt – und Shafir verlässt das Institut im Verlauf des Jahres.
Interessanterweise hat Fusenig sie damit bei der CS allesamt «überlebt»: Seit letztem November amtet er als Verwaltungsrat der CS-Tochter Credit Suisse Insurance Linked Strategies Ltd., welche sich auf Anlagen in Versicherungsinstrumente wie etwa Katastrophen-Bonds spezialisiert.
Daneben verfolgt Fusenig eigene Investments, wie seinem LinkedIn-Profil zu entnehmen ist.