Für seine Hilfe bei der Offenlegung der UBS-Geschäftspraktiken und der folgenden Steueraffäre verlangt Haupt-Informant Bradley Birkenfeld ein Stück vom Kuchen.

Birkenfeld verbringt drei Jahre hinter Gittern, weil er UBS-Kunden Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet hat. Doch nur durch seine Hilfe ist das Verfahren gegen die UBS in den USA überhaupt erst zustande gekommen. Ganz so selbstlos war seine Offenlegungs-Aktion jedoch nicht. Jetzt bittet er nämlich die IRS zur Kasse.

Gemäss dem Gesetz für Steuer-Informationen, das 2006 in Kraft getreten ist, belohnt die IRS jeden Informanten, der grosse Fische in Sachen Steuerhinterziehung verpfeift, mit 15 bis 30 Prozent an den neu realisierten Steuereinnahmen. Von den 780 Millionen Dollar, welche die UBS im Vergleich mit den USA im Februar bezahlte, stünden Birkenfeld also 117 bis 234 Millionen Dollar zu.

Noch mehr Millionen, bitte

Damit ist aber nicht genug. Der Fall der UBS habe auch weitere Leute beeinflusst, ihre Vermögen anzugeben. Auch auf die Steuereinnahmen aus diesen habe Birkenfeld einen Anspruch, sagt sein Anwalt Dean Zerbe gegenüber dem «Wall Street Journal». Darunter fallen natürlich auch alle Einnahmen, welche die USA durch die 4450 UBS-Kunden erzielen, deren Kontodaten noch ausgeliefert werden.

«Ich bezweifle, dass die US-Regierung diesem riesigen Betrug auf die Schliche gekommen wäre, wenn Herr Birkenfeld im Sommer 2007 nicht ins Justizdepartement gegangen wäre», so Zerbe. «Die wussten gar nicht, wie man UBS schreibt», führt er fort. «Er hat ihnen nicht nur ein Puzzlestein gegeben, sondern das gesamte Puzzle gelöst.»

Ist Anwalt mit von der Partie?

Die Regierung stimmt diesem Einwand mehrheitlich zu. Es könne jedoch zu Komplikationen zwischen dem Strafverfahren gegen Birkenfeld und der Auszahlung kommen. Zerbe ist in dieser Hinsicht anderer Meinung: «Eine Straftat in einem Bereich schliesst einen nicht für die Belohnung in einem anderen Bereich aus.» Der Anwalt weiss wohl, wovon er spricht.

Denn bevor Zerbe ins private Business wechselte, war er als Steuerberater für die IRS tätig. Unter anderem hatte er bei der Erstellung des Gesetzes für Steuer-Informationen mitgearbeitet. Dass nun gerade sein Klient Millionen-Ansprüche aufgrund dieses Gesetzes stellt, scheint mehr als blosser Zufall zu sein.

Bis sich der Geldsegen für Birkenfeld und dessen Anwalt einstellt, werden wohl noch einige Jahre und harte Gerichtsverhandlungen vergehen. Denn die Auszahlungen erfolgen erst, wenn die Steuerzahler alle ihre Einspruchsrechte ausgeschöpft haben und dieser Prozess kann sich über Jahre erstrecken.

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