Unter den diversen Rechtsfällen, mit denen die UBS konfrontiert ist, sind die Klagen aus Puerto Rico besonders schwer berechenbar. Die Grossbank hat jetzt ihre Rückstellungen nochmals erhöht.
Die UBS hat mit dem Verkauf von puertoricanischen Anleihenfonds eine ganze Reihe von Regeln gebrochen, wie finews.ch bereits berichtet hat. Unter anderem werfen Kunden auf der Karibikinsel der UBS vor, sie seien von der Bank betrogen und falsch über die Produkte beraten worden. Nach massiven Kursverlusten mit diesen Anleihen haben die Anleger die UBS verklagt.
Und das geht ins Geld – immer mehr. Hatte die UBS für die Fälle bislang 1,1 Milliarden Dollar zurückgestellt, so sind es im Laufe des dritten Quartals bereits 1,4 Milliarden Dollar geworden, wie aus dem Finanzbericht hervorgeht.
Unberechenbarer Fall
Die UBS gehe davon aus, dass die nun erreichte Höhe der Rückstellungen unter den geltenden Buchhaltungsstandards ausreichend sei. Allerdings sei es beim heutigen Wissensstand unmöglich, mit Sicherheit zu bestimmen, ob die Mittel nun ausreichten.
Es könne sich herausstellen, dass die Forderungen im Zusammenhang mit den Klagen substanziell höher seien als die bislang getätigten Rückstellungen. Vielleicht, so fügte die UBS in Klammern an, seien sie aber auch tiefer.
Mit US-Aufsichtsbehörden geeinigt
Immerhin konnte die Grossbank die im Puerto-Rico-Fall tätig gewordenen US-Aufsichtsbehörden mit einer Zahlung beruhigen. Wie finews.ch Ende September berichtet hat, überwies die UBS den Behörden Finra und SEC 33,5 Millionen Dollar. Sie gab damit zu, ihren Überwachungspflichten nicht nachgekommen zu sein.
Bekanntlich hatte die UBS die Anleihen, sogenannte Municipal Bonds für den Freistaat Puerto Rico, selbst aufgelegt, dann aufgekauft und in Fonds aufgenommen. Diese hat sie dann puertoricanischen Anlegern verkauft. Teilweise haben diese Anleger die Fonds mit Krediten gekauft, die ihnen von der UBS verliehen worden war.
Weil die Bonds massiv an Wert verloren haben, erlitten hunderte Anleger einen Totalverlust. In diesem Zusammenhang wurde gegen einen UBS-Manager auch ein Verfahren angestrengt. Mehrere Klagen sind noch hängig.