Drei Bankengruppen teilen den Kuchen im Schweizer Hypothekargeschäft unter sich auf. Doch in den letzten Jahren gab es deutliche Verschiebungen. Eine Gruppe macht den andern das Leben schwer.
Der Hypothekarmarkt in der Schweiz ist durch einen tiefen Stadt-Land-Graben geprägt. Während die Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) vor allem in den urbanen Regionen dominieren, sind die Raiffeisenbanken in den ländlichen Regionen Platzhirsche, wie eine Studie des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern zeigt (siehe Grafik).
Doch die Raiffeisengruppe ist bestrebt, den Graben zuzuschütten – mit Filialeröffnungen in städtischen Gebieten. So hat Raiffeisen vor rund einem Jahr in Zürich-Höngg ihre sechste Filiale in der Limmatstadt eröffnet, wie auch finews.ch berichtete.
Beachtlich ist der Zugewinn der Raiffeisengruppe mit 12 Prozent mehr Marktanteil auch in Basel-Stadt. Die Grossbanken verloren in dort hingegen 5 Prozent an Reichweite.
Imageschaden hat geholfen
Auf Anfrage von finews.ch führt Professor Andreas Dietrich, Autor der Studie, die Aufholjagd des «roten Riesen» Raiffeisen auf drei Gründe zurück: Zum einen waren die UBS und die CS während der Finanzkrise vor allem mit sich selber beschäftigt.
Weiter waren die Grossbanken ab 2012 tendenziell nicht mehr bereit, ihre Margen weiter zu reduzieren. Und geholfen habe den Raiffeisenbanken auch das angeschlagene Image der Grossbanken seit der Finanzkrise.
In der ganzen Schweiz zugelegt
Die Raiffeisenbanken konnten im Beobachtungszeitraum in allen Kantonen Marktanteile hinzugewinnen - insgesamt 4 Prozent, während die Grossbanken in allen Kantonen Verluste hinnehmen mussten.
Praktisch keine Veränderungen gab es bei den Kantonalbanken. Deren Marktanteil stagnierte über die Jahre zwischen 33 und 35 Prozent (siehe Grafik).