Wer hätte das gedacht? Gemessen an ihrer Marktkapitalisierung figurieren unter den fünf grössten Banken Europas zwei spanische. Die UBS schaffte es in die Top 10, die Credit Suisse hingegen nicht.
Unangefochten an der Spitze der europäischen Banken rangiert der britische HSBC-Konzern mit einer Börsenkapitalisierung (141,3 Milliarden Euro), die markant grösser ist als diejenige des zweitplatzierten Instituts (Santander), wie den neusten, von der US-Research-Firma SNL Financial zusammengetragenen Zahlen zu entnehmen ist.
Interessant ist indessen, dass unter den ersten fünf Banken gleich deren zwei aus Spanien figurieren: Santander und BBVA. Offensichtlich konnten die beiden Institute im Zuge der wirtschaftlichen Erholung im EU-Raum sowie auf Grund der vom Staat abgewendeten Risiken ihren Wert markant steigern.
UBS verbessert
Dazu trug nicht zuletzt auch die bessere Beurteilung dieser beiden Banken durch die drei führenden Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch Ratings bei. Auf Rang 19 figuriert übrigens noch ein spanisches Geldhaus – die CaixaBank mit einer Marktkapitalisierung von 25,2 Milliarden Euro.
Die UBS konnte sich seit Jahresbeginn um einen Rang auf Platz 6 verbessern und lässt so einige grosse Namen wie die Royal Bank of Scotland oder Barclays hinter sich. Zwei Plätze verlor im Verlauf der vergangenen sechs Monate die russische Sberbank und belegt jetzt den 11. Platz. Auf Grund der anhaltenden geopolitischen Probleme und den verhängten Sanktionen dürfte das Institut in der zweiten Jahreshälfte 2014 weiter an Boden verlieren.
Terrainverlust für die Credit Suisse
Überraschend schliesslich: Gleich drei bedeutende europäische Institute sind nicht unter den zehn grössten Banken Europas vertreten; die UniCredit, die Deutsche Bank sowie die Credit Suisse (CS).
Ihre jeweilige Marktkapitalisierung macht gerade noch rund ein Viertel derjenigen des Spitzenreiters (HSBC) aus. Der Rückgang (von Platz 13 auf Platz 16) bei der CS dürfte zu einem grossen Teil mit der wenig nachvollziehbaren Unternehmensstrategie zusammenhängen.
- 1. (1.) HSBC Holdings, Grossbritannien, 141,3 Milliarden Euro, -5,7 Prozent
- 2. (2.) Banco Santander, Spanien, 89,6 Milliarden Euro, +21,5 Prozent
- 3. (4.) Lloyds Banking Group, Grossbritannien, 66,3 Milliarden Euro, -2,1 Prozent
- 4. (3.) BNP Paribas, Frankreich, 61,6, Milliarden Euro, -12,4 Prozent
- 5. (8.) Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), Spanien, 54,7 Milliarden Euro, +5,9 Prozent
- 6. (7.) UBS, Schweiz, 50,3 Milliarden Euro, -3,4 Prozent
- 7. (10.) Royal Bank of Scotland, Grossbritannien, 46,8 Milliarden Euro, +1,9 Prozent
- 8. (5.) Allied Irish Banks, Irland, 46,6 Milliarden Euro, -20,2 Prozent
- 9. (6.) Barclays, Grossbritannien, 43,7 Milliarden Euro, -17,1 Prozent
- 10. (12.) Nordea Bank, Schweden, 41,5 Milliarden Euro, +5,7 Prozent
- 11. (9.) Sberbank, Russland, 39,0 Milliarden Euro, -18,5 Prozent
- 12. (17.) Intesa Sanpaolo, Italien, 36,8 Milliarden Euro, +26,1 Prozent
- 13. (11.) Standard Chartered, Grossbritannien, 36,7 Milliarden Euro, -7,1 Prozent
- 14. (16.) UniCredit, Italien, 35,9 Milliarden Euro, +15,1 Prozent
- 15. (14.) Deutsche Bank, Deutschland, 35,4 Milliarden Euro, +0,3 Prozent
- 16. (13.) Credit Suisse, Schweiz, 33,2 Milliarden Euro, -6,5 Prozent
(alle Angaben per Ende Juni 2014; prozentuale Veränderung gegenüber Anfang 2014)