Der CS-Vize schreibt über Lehren aus der Krise: Der Staat werde zwar wichtiger, eine verordnete Aufspaltung von Grossbanken sei aber gefährlich.

In der heutigen Ausgabe der «NZZ» zieht Urs Rohner Schlüsse aus der Krise. Auch der neue Vizepräsident der Credit Suisse sieht in der integrierten Bank weiterhin ein hervorragendes Zukunftsmodell. Stütze des Erfolgs sei das Vertrauen der Kunden in eine Bank, und dieses wiederum werde durch eine gute Kapitalbasis gewonnen.

Mit der Krise, so Rohner in seinem Artikel weiter, gewann der Staat wieder an Relevanz. An ihm liege es, durch Anpassungen ein stabiles Finanzsystem zu garantieren. Dabei solle aber die Branche nicht neu erfunden werden. Vor allem die Banken stünden in der Verantwortung, ein nachhaltig profitables Geschäftsmodell zu präsentieren.

«Ordnungspolitischer Sündenfall»

Gemäss Rohner hat die Credit Suisse mit ihrer «One Bank» dafür bereits die Grundlage geschaffen. Die Kunden verlangen ein Angebot von diversifizierten Onshore- und Offshore-Dienstleistungen. Mit der integrierten Bank können diese zur Verfügung gestellt werden. Für die Bank haben dabei die Einhaltung von «höchstmöglichen Standards oberste Priorität». Dies nicht nur für die Reputation der Bank, sondern auch für den Finanzplatz Schweiz.

Damit wendet sich Rohner auch gegen Aufspaltungswünsche aus der Politik: Dort wird eine Aufteilung der «systemrelevanten» Unternehmen in unabhängige Teilbereiche gefordert. Mit diesem Schritt würde nicht nur das One Bank-Geschäftsmodell wieder auf den Kopf gestellt, sondern er käme «einem ordungspolitischen Sündenfall» gleich, so Rohner.

Einzelne Massnahmen der Finma hätten schon gezeigt, dass es alternative Wege gäbe, um Systemrisiken zu mindern, so Rohner weiter. Zudem sieht er in einer allfälligen Aufspaltung der Grossbanken auch eine Gefahr für die Schweizer Volkswirtschaft. Als grosse Arbeitgeber wirkten die Banken als «Scharnier» und böten den Zugang zum internationalen Kapitalmarkt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.24%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.63%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.32%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.24%
pixel