Ein früherer Händler der Credit Suisse hat Kundengelder fehlgeleitet und damit spekuliert. Er soll in seinem Heimatland Bulgarien untergetaucht sein.

Der wegen Betrugs im Wertpapierhandel angeklagte frühere CS-Mitarbeiter Julian Tzolov, 36, ist seit dem 9. Mai spurlos verschwunden. Ihm wird vorgeworfen, Vermögen von Kunden nicht wie abgesprochen in sichere Anlagen, sondern unter anderem in verbriefte Kreditpapiere und andere risikoreiche Anlagen investiert zu haben.

Wie in New Yorker Bankkreisen zu erfahren war, soll sich Tzolov möglicherweise in sein Heimatland Bulgarien abgesetzt haben.

Tzolov soll mit seinem Kollegen bei der Credit Suisse, dem ebenfalls angeklagten Eric Butler, 37, zusammengearbeitet haben. Durch das hohe Risiko der Anlagen konnten die beiden Händler deutlich höhere Kommissionen für sich beanspruchen.

Dreiste Tricks mit Studentenkrediten

Betroffen waren ausländische Firmen-Kunden und ein Vermögen von insgesamt 1 Milliarde Dollar. Um den Kunden glaubhaft zu machen, dass es sich um sichere Anlagen, etwa in Studenten-Kredite handle, hätten die beiden Betrüger die Produktenamen von Finanzprodukten um die Endung «Education» ergänzt.

Während der Finanzkrise gingen den Kunden dadurch rund 800 Millionen Dollar verloren, wie die US-Börsenaufsicht nun berichtet.

Die Credit Suisse gab an, sofort nach Kenntnissnahme der betrügerischen Machenschaften im September 2008 die Behörden informiert zu haben, und kooperiert bei den Ermittlungen. Beide Mitarbeiter wurden entlassen und riskieren nun eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren und eine Geldstrafe von 5 Millionen Dollar. Zu den jüngsten Entwicklungen wollte die Credit Suisse keine Stellung nehmen.

 

 

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