Eine griechische Firma mit Sitz in Dubai macht ihren Kunden utopische Versprechen – alles nur ein Bluff. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Der Geschäftszweck soll laut der Darstellung auf der Website von Onassis Finance darin bestehen, «Einlagen von Grossinvestoren – bedingt durch die globale Onassis-Connection nicht nur von reichen Griechen – (...) mit einer garantierten Mindestrendite (3,5 Prozent) gewinnbringend zu verwalten und anzulegen.»
Die offenbar 2001 gegründete Onassis Finance bezeichnet sich laut eigenen Angaben auf ihrer etwas dilletantischen Website als Weggefährten und Nachkommen des legendären griechischen Tankerkönigs Aristoteles Onassis.
Utopisches Kreditvolumen
Doch irgendetwas kann da nicht stimmen, wie auch der Finanznachrichtendienst «GoMoPa.net» schreibt. Sogar gleich acht Stockwerke will der griechische Kreditvermittler im Bur Juman Business Tower in Dubai für sich eingenommen haben.
Auch behauptet die Onassis Finance Dubai, man würde weltweit mit 12'987 Consultants zusammenarbeiten, für die man pro Berater ein Anfangskreditvolumen von 10 Millionen Euro vorhalten würde. Damit würden mindestens 129,87 Milliarden Euro zur Kreditausgabe zur Verfügung stehen.
Angebliche Kreditausfallversicherung
Aber woher die Kunden auch immer eine Kreditanfrage an die Onassis Finance Dubai stellten, man landete stets bei einem Consultanten: Helmut Schabetsberger aus Bayern.
Der wiederum verlangte für die Inaussichtstellung eines Mindestkredits von einer Million Euro (Auszahlung in 5 Tagen, Rückzahlung nach 5 Jahren) vorab eine Überweisung in Höhe von 26'500 Euro an den griechischen Treuhänder der Onassis Finance Dubai, Andrinopoulos Nikolaos in Athen, für eine angebliche Kreditausfallversicherung.
Dubiose Sache
Warum die Firma jedoch auf jeglichen Nachweis verzichtet, aber zugleich die Kreditauszahlung in unbegrenzter Höhe von einer Vorabzahlung für eine Kreditausfallversicherung abhängig macht, lassen die Alarmglocken nicht nur jedes Finanzprofis schrillen.
Zwei übers Ohr gehauene, die einen Kredit für ein 130-Millionen-Solarprojekt suchten, wollten es genauer wissen und liessen die dubiose Firma sowie ihren Chef Dimitris Vasileiou in Dubai und Athen überprüfen.
Alles nur Bluff
In Dubai verfüge die Firma gar nicht über eine ordentliche Lizenz, es laufe beim Anrufsversuch nur ein Band: der Kontakt sei nur per E-Mail möglich, heisst es auf der Seite einer internationalen Anwaltskanzlei, die das Geschäft unter die Lupe nahm.
Und wenn man die Vorabgebühr nach Athen überwiesen habe, gebe es kein Geld, sondern nur Drohungen, Beschuldigungen und Beleidigungen. Der getäuschte Kunde will nun bei der Staatsanwaltschaft und bei der Polizei Strafanzeige erstatten.